„Hier lerne ich Flexibilität und soziale Kompetenz“

Freiwilligendienstleistende in den Caritas - Werkstätten Hannover

Die Caritas - Werkstätten Hannover bieten jungen Menschen die Möglichkeit, ihren Freiwilligendienst (Bundesfreiwilligendienst oder Freiwilliges Soziales Jahr) in der Einrichtung zu absolvieren. Hier sammeln Dienstleistende Erfahrungen im Umgang mit behinderten Menschen, aber auch in Arbeitsabläufen der beruflichen Praxis. Erfahrungen einer abgeschlossenen Berufsausbildung bzw. handwerkliche Fähigkeiten sind vorab durchaus erwünscht. Im Laufe des Dienstes durchlaufen die BFDler oder FSJler verschiedene Werkstätten des Hauses, wodurch ihre Arbeit abwechslungsreich wird, da es sich um immer neue Menschen und Arbeitsbereiche handelt. Ein weiteres Plus für die "Neuen" ist die Weitergabe der positiven Erfahrungen von Vorgängern des Freiwilligendienstes, die ihren Dienst im Haus bereits absolviert haben.

Franziska F. (20):

Dass ich nach dem Abitur meinen beruflichen Weg in die soziale Richtung einschlagen wollte, stand für mich schon länger fest. Das freiwillige soziale Jahr im Niels-Stensen-Haus bot mir eine passende Möglichkeit diese Arbeit näher und besser kennenzulernen. Ich arbeitete in dem Berufsbildungsbereich der Archivierung, wo ich den Gruppenleiter unterstützte und vor allem den Menschen mit Behinderung half, ihre Arbeit zu tätigen. Mein Arbeitstag war immer abwechslungsreich und es wurde nie langweilig. Ich habe viel mit den Menschen dort gelacht und erlebt. Ich freute mich sehr zur Arbeit zu kommen, um ihnen bei ihrer Arbeit zu helfen oder ein offenes Ohr bei Fragen und Problemen zu haben. Auch die Freizeitaktionen waren immer sehr lustig und haben viel Spaß gemacht. Ich habe alle sehr ins Herz geschlossen und bin mir sicher, dass ich in der Behindertenhilfe bleiben möchte. Das FSJ half mir auch dabei, die Entscheidung bezüglich meiner Studienwahl zu treffen.

Lucia R. (19): Ich habe während meines Bundesfreiwilligendienstes in den Caritas-Werkstätten Hannover in der Textilwerkstatt und der Konfektionierung gearbeitet. Dort habe ich die Gruppenleitung unterstützt und auch mal vertreten. Ich habe den behinderten Mitarbeitern bei ihrer Arbeit geholfen, diese vorbereitet und die Qualitätskontrolle durchgeführt. Wir haben nicht nur miteinander gearbeitet sondern auch Freizeitaktionen durchgeführt und gefeiert. Ich hatte auch oft die Möglichkeit, eigene Ideen mit einzubringen und mich selbst auszuprobieren. So habe ich mir z.B. eine Jacke genäht. Die behinderten Mitarbeiter habe ich in der Zeit gut kennen und ihre Offenheit und fröhliche Art zu schätzen gelernt. Die Leute, so unterschiedlich sie auch sind, sind mir in der Zeit ans Herz gewachsen. Das Jahr hat mir so richtig gut getan, um nach der Schule durchzuatmen und mehr über mich und andere Menschen zu erfahren.

Rüdiger B. (19): „Als Zivildienstleistender habe ich z. B. in der Kunststoffverarbeitung gearbeitet. Ich habe den behinderten Mitarbeitern bei der Arbeit geholfen, Verschlüsse kontrolliert, Aufträge abgearbeitet, war aber auch mal „Kummertante“ und musste einen Streit schlichten. Zunächst musste ich mich erst mal an die offene und direkte Art der behinderten Menschen gewöhnen. Ebenso an den Körperkontakt. Gefallen hat mir ihre Herzlichkeit und Offenheit. Aber auch die Atmosphäre, die in der Werkstatt herrschte. Bevor ich im Niels-Stensen-Haus anfing, hatte ich im Rahmen des Konfirmandenunterrichtes einen Tag mit behinderten Menschen gearbeitet, daher dachte ich, dass mir so etwas liegen könnte.“

Zivi Rüdiger B.

Matthias W. (22): „Im Rahmen meines Zivildienstes habe ich z. B. behinderten Mitarbeitern beim CD-Recycling geholfen und ihnen ihre Arbeit erklärt. Dabei habe ich angefangen, anders über Menschen mit Behinderung nachzudenken. Im Laufe der Zeit sah ich nicht mehr zuerst ihre Behinderung, sondern ihr Wesen als Mensch, ihre Persönlichkeit. Eigentlich habe ich Tischler gelernt, interessierte mich also zunächst für die Holzwerkstatt im Niels-Stensen-Haus. Eine allgemeine Voraussetzung, hier zu arbeiten, ist für mich jedoch zunächst eine echte Portion gute Laune und Gelassenheit. Da ich mehrere Jahre Marktleiter war, konnte ich aber auch meine Praxiserfahrungen gut einbringen. Das hat mir genützt, um Arbeitsabläufe zu erkennen und selbstständig zu organisieren. Während ich in meinem gelernten Beruf abends gestresst nach Hause kam, ist es hier ganz anders. Oft bin ich abends gut gelaunt. Gelernt habe ich im Niels-Stensen-Haus Flexibilität, soziale Kompetenz und die Tatsache, dass alles, was man gibt, zu einem zurückkommt.“

Matthias W.

Reza M. (20): „Als Iraner wurde ich nicht zum Wehrdienst eingezogen, wollte mich aber sozial engagieren. Deshalb habe ich ein Freiwilliges Soziales Jahr im Niels-Stensen-Haus absolviert. Ich arbeitete in der Papierverarbeitung, der Archivierung und der Kunststoffverarbeitung. Vor meiner Arbeit hier hatte ich noch keinen Kontakt mit behinderten Menschen. Ich wusste zunächst nicht, wie ich mich verhalten sollte. Habe dabei aber ihre Offenheit zu schätzen gelernt und die Fähigkeit, sich nicht vor der Wahrheit zu verstecken. Genossen habe ich es, dass die Atmosphäre einfach locker war und man ein paar Witze machen konnte. Nach meinem Freiwilligen Sozialen Jahr werde ich mich sicher an viele Menschen im Niels-Stensen-Haus erinnern. Gelernt habe ich hier soziales Engagement und den besseren Umgang mit sozial schwächeren Menschen.“

Reza M.

Kontakt:


Andreas Schute

Tel. 0511/ 70 82-199
schute@c-w-hannover.de


Die Grafik zeigt einen Beschäftigten, welcher seine Arbeit präsentiert.

"Gesellschaftliche Integration durch Eingliederung ins Arbeitsleben"



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